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Hallo, ich bin’s –  Miraculix. In der heutigen Stunde werde ich dir zeigen, wie sich die Begriffe  „Geschichte“ und „Vergangenheit“ unterscheiden. Wir werden uns auch mit Familiengeschichten beschäftigen und Stammbäume als Beispiel nehmen, wie man diese darstellen kann.

 

 

Zu Beginn der Stunde öffne bitte den hier angegebenen Link, der euch zu einer Seite mit Zeitungsartikeln führt, die über die Kuh Yvonne berichten. Wie ihr bald erkennen werdet, sind die Artikel sehr unterschiedlich im Aufbau und der Berichterstattung; sucht euch zwei Artikel eurer Wahl aus, lest sie durch und notiert euch, wie die Artikel aufgebaut sind und in welchen Punkten sie sich unterscheiden.

http://www.zukunft-bilden.com/fileadmin/redakteure/Bildungsbrief7-zukunft.pdf

Was ist Geschichte?

  • Geschichte = Konstruktion der Vergangenheit
  • wie die Vergangenheit dargestellt wird, hängt immer von den jeweiligen Blickwinkel der Betroffenen ab und wie diese die Vergangenheit erlebt haben / sehen
  • anhand der zwei Zeitungsartikel über die Kuh Yvonne könnt ihr sehen, wie unterschiedlich verschiedene Zeitungen über ein Thema berichten. Das gleiche passiert oft auch mit Geschichte – welche Version ist die richtige? Daher ist es  besonders wichtig, Informationen kritisch zu hinterfragen und nicht alles gleich als „wahr“ zu betrachten.
  • sollte man z.B. nur einen der Zeitungsartikel gelesen haben, setzt man sich nur mit einer Sichtweise auseinander und verpasst so andere Ansichten und Blickwinkel, die auch wichtig für die kritische Betrachtung einer Situation wären.
  • dies gilt auch für die Darstellung historischer Ereignisse  und deren neutrale Betrachtung. Wie Geschichte dargestellt wird, hängt immer von den persönlichen Erlebnissen und der Situation, in der sich die Historiker befinden, ab. Es ist also sehr wichtig, nicht nur eine Sichtweise der Dinge als die Wahrheit zu akzeptieren, sondern sich auch mit anderen Aspekten und Blickwinkel auseinanderzusetzen, ehe man sich ein Bild darüber macht.

 

Der Stammbaum

Eine Form, die eigene Geschichte graphisch festzuhalten, ist der Stammbaum. Dieser kann unterschiedlich weit zurückgehen und stellt die Familiengeschichte in Form eines Baums dar. Meist findet man darauf Namen, Nachnamen, Berufe, Geburtsdaten und Wohnorte der Familienmitglieder.

Bereits in der Antike gab es solche Darstellungen und  im Mittelalter waren die Verwandtschaftsbeziehungen besonders fürs das Ehe- und Erbrecht wichtig bzw. konnte man mit dem Nachweis von Hochgeborenen Vorfahren die Berechtigung zum Ritterschlag erlangen. Daher wurden diese Nachweise der eigenen Abstammung oftmals auch gefälscht, um bessere Möglichkeiten in der Gesellschaft zu haben.

Ein Beispiel für einen Stammbaum könnt ihr am Bild unterhalb sehen, der euch auch als Anleitung für den folgenden Arbeitsauftrag dienen kann.

Schaut euch bitte den Familienstammbaum genau an und besprecht dann zu zweit folgende Fragen:

  • Was ist hier zu sehen?
  • Welche Informationen beinhaltet der Stammbaum? Warum erstellt man Stammbäume?

 

Damit ihr euch auch daheim mit Geschichte beschäftigen könnt, gibt es nämlich ein paar Aufträge für euch.

Arbeitsauftrag:

  • zeichne einen Stammbaum deiner Familie ins Heft (ergänze ihn daheim bitte mit Informationen über deine Großeltern und Urgroßeltern) Füge ihre Namen, Berufe und Wohnorte hinzu

 

Hier ist eine Vorlage für deinen Stammbaum, du kannst aber  gerne selber auch einen nach deiner Vorstellung gestalten.

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Das Wappen

 

wappen_145_Siebmacher

 

  • ist ein Abzeichen auf einem Schild
  • kann symbolisch für einen Staat, ein Land oder eine Stadt stehen
  • die Bedeutung einer Dynastie, einer Familie oder Person repräsentieren und legitimieren
  • das Logo für Vereine sein
  • die Heraldik ist die Wappenkunde

In ihrer klassischen, mittelalterlichen Form entstanden Wappen in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Zeit der Kreuzzüge, da es große Heere gab, die es zu unterscheiden galt, da die Rüstungen es unmöglich machten, Freund von Feind zu unterscheiden.

Wappen hatten bestimmte Darstellungsmuster an die man sich halten musste, die Farbwahl war z.B. ein wichtiger Aspekt.

  • FARBEN: Rot, Blau, Grün, Purpur und Schwarz
  • METALLE: Silber (Weiß), Gold (Gelb)
  • manchmal wurden auch Braun, Fleischfarben, Orange oder Grau verwendet

Auf den folgenden Abbildungen kannst du die unterschiedlichen Farben und Muster der Wappen betrachten und auch die Unterschiede der Wappen im Laufe der Jahrhunderte verfolgen.

 

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12163-412163-3Quelle:  Grafikbearbeitung: © 2007 Medienwerkstatt Mühlacker
Abbildungen aus: Brockhaus Konversationslexikon, 14. Ausgabe; Band 7; Leipzig, Berlin, Wien 1895

 

Zur Entstehung eines Wappens gab es meist auch eine Geschichte, die erklärt, weshalb ein bestimmtes Fabelwesen, ein Symbol oder Wappentier verwendet wurde. Es gab auch sogenannte „redende“ Wappen, deren Inhalt den Namen zu verdeutlichen versuchten.

Träger von Wappen:

  • Adelige
  • Zünfte
  • Provinzen
  • Staaten
  • kirchliche Amtsträger (z.B. Bischöfe)

 

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Arbeitsaufträge:

  • falls deine Familie ein Familienwappen besitzt, nimm dieses, oder ein Foto davon, in die nächste Geschichtestunde mit
  • erstelle ein passendes Familienwappen für deine Familie (achte dabei auf die verschiedenen Formen und die Farb – und Tierwahl)

Suche dir für dein eigenes Wappen eine dieser Formen aus und gestalte dein Wappen nach deinen Vorstellungen (achte dabei trotzdem auf die Farb – und Motivwahl deines Wappens)

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(Bildquelle: Wikipedia)